Sonntag, 21. April 2013

Augenlied

"Die selbe Decke." War mein erster Gedanke und griff nach den Wecker. Er klingelte nicht, noch nicht. "Ganze drei Stunden Schlaf." Sagte ich leise zu mir selbst. Bilder der letzten Nacht kehrten zusammen mit einem stechen in der Schläfe in meinen Kopf zurück.
Ich schrak auf, als etwas plötzlich mein Bein berührte. Ich sah zur Seite und sah eine Frau mit dunklem Haar. Ich erinnerte mich nicht an ihren Namen. Das Ansprechende Antlitz erleichterte weder Herz noch Gewissen. Ich sah sie mehrere Minuten lang an und versuchte mich zu erinnern.

Gedankenlos stand ich auf, meine Handrücken über Ihren Körper streifend, ließ ich einen Kuss auf Ihrer Brust verweilen. Im Bad wusch ich mein Gesicht, blickte in den Spiegel, und sah tief in meine Augen.
Blutunterlaufene, Stumpfe und Müde Augen spiegelten sich wieder. Meine blasse Haut absorbierte das meiste Wasser. Nur wenige Tropfen blieben bis ich meinen Blick abwand.
Nur vereinzelt und vernebelt kam die Erinnerung zurück.

Ich kehrte um, schielt das Licht aus und ließ mich im Wohnzimmer auf der Couch nieder nachdem ich leise Musik liefen ließ. Ich schloss meine Augen während ich der tiefen Stimme von Alexander Veljanov lauschte.
Ein klicken brach die Stille und die Dunkelheit. Rotes glimmen erleuchtet mein Gesicht. Einen tiefen Zug nehmend, horchte ich in mich hinein. Doch hörte nichts.

Ich öffnete die Augen und sah nur Dunkelheit, rotes glimmen durchbrach das Schwarz und sonst nichts.
Ich schloss die Augen und sah Sie vor mir...kurz darauf ein zweites Bild. Ich sah mich, lächelnd.
Augen auf, nur Dunkelheit. Mit einem klacken entfachte eine kleine Flamme nahe mir. Sie setzte sich mit zu mir in die Dunkelheit und ließ den Kopf auf meinen Schoss fallen. Ich beachtete sie nicht weiter, nur Stille und Dunkelheit in mir.

Sie sagte etwas, ihre Stimme war wie ein flüstern kaum zu vernehmen, doch konnte ich die Worte nicht hören. Ich lächelte nur und strich über ihr Gesicht. Ich schloss meine Augen, sah uns beide eng beieinander liegend. Augen auf, nur Dunkelheit. Wir unterhielten uns kurz, mehr Smalltalk, als Dialog. Wir lauschten der Musik, genossen unsere Berührungen.

Ich stand auf, nahm sie an der Hand und wir legten uns wieder ins Bett. Die Laken waren bereits wieder kühl und doch schmiegte sich die Wäsche wohlig um uns. Wir küssten und liebkosten uns. Ich schloss meine Augen und wieder sah ich uns, wir lagen nur da und umarmten uns. Wir küssten uns...Augen auf, zurück in der Realität und doch im Schlaf.